Sonntag, 11.02.2024
Um halb sechs
Uhr stand ich auf und richtete mich für den Gottesdienst. Da wir wussten, dass
wir der Gemeinde vorgestellt werden, setzten wir uns in die erste Reihe. Der
Gottesdienst wurde feierlich eröffnet mit einem Lied des Chores. Es war ein
Genuss, den Chor zu hören und auch zu sehen. Thomas zog mit dem Diakon und fünf
Ministranten ein. Die Minis trugen an den Füßen Flipflops.
Ich sah mich
ein bisschen um. In der Kirche gibt es links und rechts vom Altar ein
Seitenschiff. Auf der einen Seite saßen die Mädchen, einige kleine Jungs und
einige Frauen. Auf der anderen Seite saßen die Jungs und einige Männer. Im
Hauptschiff saß auf der einen Seite in den ersten sieben oder acht Bänken der
Chor. Dahinter saßen meist Männer und auf der anderen Seite Frauen. Also ganz
traditionell. Die Frauen und Mädchen trugen bunte Kleider und Sandalen und die
Männer Anzug oder wenigstens ein Sakko. Die Jungs trugen meist eine kurze Hose
und ein Hemd.
Auch wenn wir
nichts verstanden, da der Gottesdienst auf Suaheli gefeiert wurde, waren uns
der Ablauf und die einzelnen Elemente vertraut. Die Ministranten liefen immer
mit gefalteten Händen, wie Albrecht Dürer sie gezeichnet hatte, herum. Sie
verneigten sich jedes Mal, wenn sie am Altar oder am Tabernakel vorbei liefen,
wenn sie den Altarraum verließen oder wieder zurückkamen. Pfarrer Thomas
predigte sehr eindrücklich, zunächst am Ambo, dann verließ er ihn und kam zu
den Menschen herunter. Einige antworteten ihm oder sagten „Amen“.
Zur Kollekte
trugen einige Personen mit einer farbigen Schärpe eine große Truhe herein. Es
begann der erste Opfergang. Die Menschen kamen vor, um ihre Spende in die Truhe
zu geben. Auch wir schlossen uns den Menschen an. Später sollte es noch einen
zweiten Opfergang mit einer zweiten Truhe geben. Auch dazu kamen die Menschen
wieder nach vorne und gaben, was sie geben konnten. Die eine Spende ist für die
Diözese und die andere für die Kirchengemeinde vor Ort.
Eine weitere Besonderheit des Gottesdienstes war für uns die Gabenbereitung. Der Pfarrer lief mit den Ministranten durch den Mittelgang nach hinten. Der Chor sang und lief passend dazu aus den Bänken und an der Seite auch nach hinten. Das kam mir bekannt vor. Hatte ich das nicht gestern bei der Probe gesehen? Gespannt wartete ich ab, was noch kommen wird. Weiterhin begleitet von dem Gesang schritten die Ministranten und der Kaplan mit dem Kelch und Wein durch den Mittelgang. Danach kamen die Chormitgliedern mit ihren Gaben. Der eine trug ein Paket Mineralwasser, der andere einen Sack Reis oder Mais, einige trugen Früchte wie Papaya, Ananas, Orangen, Gemüse usw. Der krönende Abschluss war eine Ziege.
Wir kamen gar
nicht aus dem Staunen heraus. Alles wurde vor dem Altar drapiert, nur die Ziege
wurde gleich wieder an der Seite aus der Kirche geführt.
Der
Gottesdienst wird hier noch sehr traditionell gefeiert. So gehörte auch das
Knien dazu, das ich aus unseren Gottesdiensten nicht mehr kenne.
Nach dem Segen zogen alle gemeinsam aus der Kirche aus. Viele lächelten uns an und nickten uns zu. Als wir vor der Kirche standen, beobachteten wir, wie der Chor zusammenstand und wohl über ihren Gesang sprach. Ich sagte zu einer jungen Frau vom Chor, dass der Chor sehr gut gesungen hat. Einige, die vorher die Schärpen trugen, brachten die Geldkisten in das Pfarrbüro, vermutlich um das Geld zu zählen. Wir sahen auch, wie sich die ein oder anderen wieder auf den Heimweg machten. Viele liefen oder fuhren mit ihrem Pikipiki nach Hause, so wie die eine Familie: Zuerst der Papa, dann ein Kind, noch ein Kind und noch ein Kind und ganz hinten die Mama
Aus dem Erlebnisbericht 2024
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