Die
Landfrauen von Oberwihl haben einen Blumenteppich gestaltet zum Thema „wo Gott
ist - da ist Zukunft.“
Einleitende
Worte zu Fronleichnam
„In deinem Brot ist verborgen nicht zu essender Geist, in
deinem Wein wohnt nicht zu trinkendes Feuer, Geist in deinem Brot, Feuer in
deinem Wein.“
Fronleichnam, das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“,
ein Fest der Gemeinschaft und Allgegenwärtigkeit Gottes. Mit der Einsetzung des
Altarsakraments, der Eucharistie hat Jesus Gemeinschaft gestiftet und
Anteilgabe an sich eröffnet.
Denn Brot essen in Gemeinschaft – auf dieses elementare
Bedürfnis geht die Eucharistiefeier ein. Die Hochform der christlichen Liturgie
ist aus einem menschlichen Grundvollzug erwachsen: gemeinsames Essen. In der
Messfeier wird schließlich jene leibliche Nahrung zu einer geistlichen Speise.
Zurück geht Fronleichnam,
auf eine Vision der heiligen Juliana von Lüttich im Jahr 1209.
Das Wort "Fronleichnam" selbst leitet sich vom
mittelhochdeutschen "vrône lîcham" für "des Herren Leib" ab
und deutet damit direkt auf die Einsetzung der Eucharistie, also der Wandlung
von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu.
Wir entdecken Gott in vielen Dingen:
In der liebevollen Verbundenheit mit anderen Menschen, in
den Schönheiten der Natur, wenn Mitmenschlichkeit gelebt wird.
Denn da ist Gott. Dort ist er am Wirken.
Was die Zukunft auch bringen wird – er ist mit auf unserem
Weg. Gott stärkt uns durch das, was wir in den Quellen unseres Glaubens
erkennen. In jedem Brot, das wir teilen, ist er uns nah. Wir können auf Gottes
Gegenwart bauen.
Wo Gott ist, da ist Zukunft!
Evangelientext ist: Mk 14,12-16.22-26
Lesung zu Fronleichnam:
„Das Brot des Glücks“
„Es lebte einmal ein alter und weiser König. Er hatte all die Jahre hindurch sein Volk mit Liebe und Weisheit regiert. Nun fühlte er, dass seine Zeit gekommen war, und er dachte voller Sorge an das, was nach seinem Tod mit seinem Volk und seinem Land geschehen sollte.
Da rief er seinen Sohn zu sich, den einzigen, und sprach zu ihm: „Mein Sohn, meine Tage sind gezählt! Geh deshalb in die Welt hinaus und suche das Brot des Glücks, denn nur dann, wenn Du Deinen Untertanen das Brot des Glücks geben kannst, werden sie satt werden und Du wirst ihnen ein guter König sein.“
So ging der Prinz in die Welt hinaus und suchte das Brot des Glücks. Aber in welche Backstube er auch schaute, in welchem Laden er auch nachfragte, niemand kannte das Brot des Glücks. Der Prinz war verzweifelt. Niemand wusste vom Brot des Glücks, niemand hatte auf seine Frage eine Antwort.
Als er in seiner Angst und Sorge dasaß, kam ein Kind des Weges und schaute ihn an: „Du hast sicher Hunger“, sprach es und reichte ihm ein Stück Brot. „Da nimm, ich habe nicht mehr, aber mit Dir will ich gerne teilen.“
Der Prinz nahm das Brot und sogleich verschwand seine Not, als sei sie niemals dagewesen. „Das Brot des Glücks!“, rief er. „Du hast das Brot des Glücks. Schnell, gib mir mehr davon! Wo hast Du es her?“
„Das ist das Brot, dass meine Mutter heute Morgen gebacken hat. Sie gab es mir, damit ich keinen Hunger zu leiden brauche. Du hattest Hunger und so teilte ich mit Dir.“
„Das ist alles?“, fragte der Prinz. „Ist das kein besonderes Brot?“ „Nein, es ist wie jedes andere Brot, aber weil es zwischen Dir und mir geteilt wurde, ist es für Dich zum Brot des Glücks geworden.“
Da erkannte der Prinz, wo das Brot des Glücks für alle Zeit zu finden war. Er kehrte zu seinem Vater zurück und erzählte ihm, wie er das Brot des Glücks gefunden hatte und wie es ihm geholfen hatte, mit seiner Verzweiflung fertig zu werden.
Von da an wusste der Vater, dass der Prinz genau wie er selbst das Reich mit Liebe und Weisheit regieren würde alle Tage seines Lebens.“
Fronleichnam
– Fürbitten
Gott, im
eucharistischen Brot trittst du an uns heran, wohnst in uns, belebst und
bewegst uns. So kommen wir auch mit dem Anliegen unseres Lebens zu dir. Wir
bitten dich:
- Um das
Brot der Geduld und der Aufmerksamkeit für unsere Begegnungen und Gespräche.
- Um das
Brot des Friedens und der Versöhnung, das uns Brücken zueinander schlagen
lässt.
- Um das
Brot der Ermutigung dort, wo sich Resignation und Müdigkeit breit machen.
- Um das
Brot der Beharrlichkeit und Ausdauer, wo Menschen zu früh aufgeben, weil der
lange Atem fehlt.
- Um das
Brot des Trostes im Leben der Traurigen und aller, die an der Last des Lebens
schwer zu tragen haben.
Gott, du
zeigst dich uns auf vielfältigste Weise, aber ganz besonders im Leib Christi.
Öffne unser Herz und unsere Sinne, dass wir deine Nähe spüren und sie durch
unser Leben anderer erahnbar machen, der du lebst und wirkst in alle Ewigkeit.
Amen.